Der Neubeginn

Nach den Wirren der napoleonischen Zeit wurde 1815 auf dem Wiener Kongress Europa neu geordnet. Die Rheinlande fielen an Preußen. So saß nun der "zuständige Herr über Altenberg" in Berlin. Der Besitzer der Kirchenruine war inzwischen Franz-Egon v. Fürstenberg-Stammheim geworden. Er hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Kirche zu retten und übertrug 1834 die Ruine dem preußischen Staat. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bewilligte Gelder aus der Staatskasse für den Erhalt des Altenberger Domes, allerdings unter der Bedingung, dass der wiedererstellte Dom in Zukunft von beiden Konfessionen – Protestanten und Katholiken – gemeinsam genutzt würde.

Auch der Kronprinz, der spätere König Friedrich Wilhelm IV., zeigte großes Interesse am Wiederaufbau der ehemaligen Abteikirche – lag hier doch auch eine seiner entfernten Vorfahren (Sibylla von Brandenburg) bestattet. Zudem fühlte man sich der Romantik verbunden und dem Erhalt von historischen Denkmälern verpflichtet.

Der Wiederaufbau begann 1836, die wiedererstandene Kirche wurde 1847 im Beisein von Friedrich Willhelm IV. geweiht. Doch über die simultane Nutzung waren sich die katholische und die evangelische Seite lange Jahre uneins. Die Verzögerungen verärgerten den König, er bestand auf einem völligen Simultangebrauch durch beide Konfessionen. So wurde beschlossen und im Juli 1857 verkündet, dass die Evangelischen den Dom vormittags von 8 bis 10 Uhr und nachmittags von 13:30 bis 15:30 Uhr nutzen könnten. Die übrige Zeit blieb den Katholiken vorbehalten. Wenig später, im August 1857, fand der erste evangelische Gottesdienst statt, die erste katholische Messe etwas früher.

Maßgeblich zum Erhalt des Altenberger Domes gegen Ende des 19. Jahrhunderts trug --> Maria Zanders bei, die Gattin des Papierfabrikanten Richard Zanders in Bergisch Gladbach.

Heute gehört der Altenberger Dom dem Land Nordrhein-Westfalen als Rechtsnachfolger des preußischen Staates, wird weiterhin simultan und einvernehmlich genutzt und ist ein gutes Beispiel für ökumenische Möglichkeiten der beiden großen Konfessionen.

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